Telematic Twist



 

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Vita


mobile Videohelme/
telematisches System

05.07. - 09.07.1999, Präsentationswoche der Kunsthochschule
für Medien Köln

08.10. + 10.10.1999, ReBoot - a floating media art experiment, MS Carolina, Köln und Duisburg
 

Die "Head Mounted Systems" werden von zwei Personen getragen. Das System ist dann ortsunabhängig einsetzbar (z.B. im städtischen Raum, auf Plätzen, Flughäfen, im Wald etc.). Zusätzlich existiert jeweils ein Medien-Beutel, den man sich bequem über die Schulter hängen kann.

Beim Aufsetzen der Helme wird die gewohnte Orientierung zunächst ausgeblendet. Zur Navigation dienen den Benutzern in den Helmen eingebaute LCD-Monitore und außen zu arretierende Mini-Kameras. Via kabelloser Übertragung empfängt der Benutzer A das Bild aus der Perspektive der Kamera B. Der Benutzer B empfängt das Bild aus der Perspektive der Kamera A.

Zusammen rekonstruieren "zwei Objekte/ zwei Subjekte" ein Kommunikationssystem. Die zwei Benutzer dienen sich einander als Interfaces. Durch den Perspektivwechsel und den teilweisen Verlust der Kontrolle ihrer visuellen Orientierung erleben die Benutzer sich selbst und den sie umgebenden Raum als mediale Konstruktion. Ähnlich einer hochtechnischen "virtual reality" Simulation.

Die Anordnung von "zwei Objekte/ zwei Subjekte" ähnelt in vielerlei Hinsicht Kommunikationsmitteln des so genannten digitalen Zeitalters. Vernetzte Systeme und "Telepräsenz" sind seitdem allgegenwärtig und verändern in nicht unerheblichem Maße die Strukturen menschlichen Zusammenlebens.Die zunehmende Verortung sozialer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse in medialen Netzwerken bedarf einer kritischen Auseinandersetzung und einer Untersuchung der spezifischen "Materialität" der vernetzten Kommunikation und der sich durch ihr ergebenden medialen Filter.

Von diesem Überlegungen ausgehend unterzieht die Installation "zwei Objekte/ zwei Subjekte" die Wahrnehmung ihrer Benutzer einem solchen medialen Filter. Die Helme, die Videobilder innerhalb eines Raumes übertragen, binden ihre Benutzer in ein rückgekoppeltes System ein. Ein Feedback während der Interaktion ist nur möglich, wenn beide Benutzer aufeinander bezogen agieren. Es haben also bestenfalls beide Benutzer ihre Helm-Kamera auf den jeweils anderen gerichtet, um sich so gegenseitig ein (mediatisiertes) Bild ihrer selbst (innerhalb dieses Systems) zu liefern.

Die Installation gibt dabei nicht mehr vor, als um ihrer selbst willen zu existieren. Somit erhält die Situation den Charakter eines Spiels. Durch die Reduktion der Anordnung wird die Wahrnehmung auf den medialen Filter selbst gelenkt, dem sie "ausgeliefert" ist. Der Begriff der Telepräsenz hingegen wird mit "zwei Objekte/ zwei Subjekte" ad absurdum geführt, da hier Sender und Empfänger der Videosignale am selben Ort des Geschehens handeln. Die Benutzer können einfache Zielsetzungen, wie z.B. die Orientierung im Raum, in dem sie sich befinden, nur verfolgen, wenn beide "Enden" des Systems sich in unmittelbarer (real-räumlicher) Nähe befinden. Die Benutzer können sich zurufen…